Nachhaltige Küchen

7 Tipps für eine nachhaltige Küche

Nachhaltigkeit in der Küche ist ein Thema, das immer wichtiger wird. Denn es handelt sich um den wohl wichtigsten Raum in den eigenen vier Wänden, um schonend mit natürlichen Ressourcen umzugehen. Diese nachhaltige Lebensweise kommt nicht nur dem eigenen Geldbeutel, sondern auch der Umwelt und den zukünftigen Generationen zugute. In der Küche lassen sich besonders viel Wasser und Strom einsparen. Zudem ist es möglich, die Küche nachhaltig einzurichten und in ihr nachhaltig zu kochen – hier lesen Sie, wie die nachhaltige Küche aussieht.

Tipp 1: Küchenmöbel aus nachhaltigen Materialien wählen

Mehr Nachhaltigkeit in der Küche beginnt schon bei der Planung. So gelingt es, Küchenmöbel aus hochwertigen heimischen Hölzern oder aus umweltfreundlicher Forstwirtschaft zu bevorzugen. Diese Materialien sind deutlich nachhaltiger, da sie einen geringeren CO2-Fußabdruck haben, was Herstellung und Transport angeht. Tropenhölzer hingegen sehen zwar besonders elegant aus, stammen aber oft aus dem Regenwald, der aggressiv abgeholzt wird.

Nachhaltig produzierte Küchenmöbel haben meist recht hohe Kosten, da sie individuell hergestellt und bearbeitet werden. Aber immer mehr namhafte Küchenhersteller bieten erschwingliche Möbel für nachhaltige Küchen an. Dabei ist auch wichtig, dass die Oberflächenveredelung des Holzes ohne Lösemittel und Schadstoffe geschieht – das ist sowohl für das Raumklima als auch für die Umwelt beim späteren Recycling wichtig.

Tipp: Achten Sie auf das FSC-Siegel, um nachhaltig produzierte Küchenmöbel zu erkennen. Dieses Siegel steht für nachhaltige Forstwirtschaft, die die Ressourcen schont und die Umwelt so wenig wie möglich belastet.

Tipp 2: Elektrogeräte mit hoher Energieeffizienz bevorzugen

Viele Küchengeräte sind Stromfresser, was sowohl die eigene Stromrechnung als auch die allgemeine Nachfrage nach Strom in die Höhe treibt. Daher ist es im Interesse der nachhaltigen Küche, bei Küchengeräten auf eine höhere Energieeffizienz zu setzen. Das gilt sowohl für Großgeräte wie den Kühlschrank oder den Backofen als auch für kleinere Geräte wie Pürierstab und Toaster.

Idealerweise haben Küchengeräte die Effizienzklasse A+++. Auch A++, A+ und B sind eine gute Wahl. Sie alle bescheinigen dem Gerät eine hohe Energieeffizienz. Zwar sind sie in der Anschaffung teurer, führen aber schnell zu deutlichen Ersparnissen und amortisieren sich selbst.

Darüber hinaus ist auch der gesamte Lebenszyklus von Küchengeräten zu beachten. Fragen Sie sich, ob das jeweilige Gerät aus umweltfreundlichen Materialien besteht, ob es recycelt werden kann und auch, ob Sie das Gerät überhaupt häufig benutzen. Denn eine Eismaschine, eine Fritteuse oder eine Brotbackmaschine kommen in der Praxis gar nicht so oft zum Einsatz. Da lohnt es sich, derartige Geräte stattdessen auszuleihen oder etwa mit Freunden und Familie zu teilen.

Tipp 3: Nachhaltig produzierte Utensilien suchen

Auch die Utensilien in der nachhaltigen Küche sollten nachhaltig produziert sein. Hochwertige Kochlöffel, Tupperdosen und Töpfe halten nicht nur länger, sondern enthalten auch weniger erdölbasierte Materialien wie Plastik, was wichtig für den Schutz der Umwelt ist.

Setzen Sie auf Küchenhelfer und Behälter, die aus schnell nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Bambus bestehen. Container aus Glas sind ebenfalls eine gute Wahl, da sie sehr lange vorhalten. Auch Bienenwachstücher sind eine gute Option, um Lebensmittel umweltfreundlich frisch zu halten.

Und: Auch die Dekoration der Küche lässt sich mit etwas Kreativität nachhaltig gestalten. Setzen Sie auf essbare Pflanzen, Blumenkränze oder einen selbst gezüchteten Avocado-Baum.

Tipp 4: Strom und Wasser sparen

In der Küche kommt es zu einem hohen Wasser- und Stromverbrauch. Der Strom lässt sich durch energieeffiziente Geräte, gut aufliegende Kochtöpfe und Pfannen sowie einen sparsamen Einsatz des Ofens reduzieren. Anstatt den Herd immer wieder an- und auszuschalten, lohnt es sich oft, mehrere Gerichte auf einmal zu kochen.

Beim Abwaschen und insbesondere bei der Spülmaschine gilt: Lassen Sie das Wasser erst dann laufen, wenn viel Geschirr vorhanden ist. Vorspülen ist nicht nötig und die Spülmaschine sollte komplett voll sein, wenn sie läuft. Und: Lassen Sie das Wasser nicht laufen, während Sie einzelne Teller per Hand abspülen, sondern legen Sie Pausen ein. Die nachhaltige Küche unterstützt somit auch die Entschleunigung.

Tipp 5: Lebensmittel korrekt lagern

Eine nachhaltige Küche zeichnet sich weiterhin durch die korrekte Lagerung und Nutzung von Lebensmitteln aus. Beschäftigen Sie sich daher mit der Organisation der Lebensmittel in Kühlschrank und Speisekammer. Viele Lebensmittel müssen nicht gekühlt werden, was besonders umweltschonend ist. Stapeln Sie die Produkte möglichst platzsparend und achten Sie darauf, sie rechtzeitig aufzubrauchen. Eine kühle, trockene und dunkle Aufbewahrungsmöglichkeit ist ideal für die meisten Lebensmittel.

Überlegen Sie, wie Sie beim Kochen mehr Nachhaltigkeit in der Küche erzielen können. Indem Sie etwa Kräuter selbst anbauen, einen Kompost mit Würmern anlegen, frisch kochen und größere Portionen für mehrere Tage aufbewahren, sparen Sie viele Ressourcen sowie Verpackungsmüll. Noch dazu ernähren Sie sich gesünder.

Tipp 6: Müll vermeiden und richtig trennen

Der in der Küche entstehende Müll sollte richtig getrennt werden. Befassen Sie sich daher mit den verschiedenen Recycling-Angeboten. Denn nur so lassen sich die verwertbaren Rohstoffe dem ökologisch sinnvollen Recycling zuführen. Restmüll wird nach wie vor größtenteils verbrannt, weshalb es gilt, ihn zu minimieren. Biomüll, Metalle, Kunststoffe, Glas und Papier hingegen lassen sich fast immer weiterverwerten.

Eine nachhaltige Küche sollte die Mülltrennung erleichtern. Schaffen Sie praktische Abfallbehälter an, die separate Bereiche für die unterschiedlichen Müllsorten bieten und sich leicht bedienen lassen. Kompost lässt sich hervorragend im Garten oder auf dem Balkon aufbewahren und dort direkt als Dünger verwenden – der perfekte Kreislauf.

Empfehlung: Diskutieren Sie mit Ihrer Familie, wie sich Müll in der Küche reduzieren lässt. Nehmen Sie zum Beispiel Vorratsdosen und Baumwollbeutel mit zum Einkaufen, kaufen Sie auf dem Wochenmarkt ein oder wählen Sie Großpackungen.

Tipp 7: Die nachhaltige Küche richtig putzen

Auch beim Putzen der Küche gibt es viele Möglichkeiten, mehr Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren. Inzwischen gibt es in den meisten Supermärkten nachhaltige Putzmittel, die ökologisch und abbaubar sind und beinahe den gleichen Preis haben wie herkömmliche Reinigungsmittel.

Darüber hinaus lohnt es sich, Hausmittel zum Putzen zu benutzen. Zitronensäure, Essig und Backpulver sind meist genauso effektiv wie herkömmliche Reiniger, kosten aber deutlich weniger und belasten weder die Umwelt noch die eigene Haut.

Übrigens: Spülmittel und Spülmaschinen-Tabs gibt es inzwischen in ökologischer Version mit auffüllbaren Verpackungen. Achten Sie auch auf einen umweltfreundlichen Schwamm sowie eine Spülbürste aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Bambus.